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Jetzt kommen die Bitcoin-ETFs

Der Bitcoin strebt einem neuen Allzeithoch entgegen. Investoren jubeln. Wer nicht dabei ist, ärgert sich. Der Hype um die Kryptowährungen geht in die Breite. Immer mehr Menschen nutzen Wallets, Coin und Token oder setzen auf Bitcoin-ETFs. Diese sind wiederum ein Auslöser des derzeitigen Kursanstiegs. Ein Gastbeitrag von Uwe Zimmer, Finanzexperte aus Köln

Kryptowährungen investierbar zu machen, ist ein schwieriges Geschäft. Noch immer gibt es nur wenige regulierte Handelsplätze. Noch immer müssen sich Investoren in der Regel eine Wallet installieren. Noch immer gelten Bitcoin & Co. als Zocker-Investments. Da kommt es gerade recht, dass in den USA mittlerweile eine ganze Welle von ETF auf den Markt drängt, die den Einstieg in Kryptowährungen einfacher, günstiger und nervenschonender machen wollen.

Die Kurse der Kryptos befeuert das: Das Angebot bei Bitcoin ist beschränkt, die Nachfrage nach ETF könnte groß sein. Die Manager müssen sich eindecken, also steigen die Kurse.

Die Einführung von Krypto-ETFs hat aber noch weitere Auswirkungen: Da ist zum einen die Regulierung. Anleger in ETFs erwarten, dass ihre Werte gesichert sind. Dass nicht etwa mit den zugrunde liegenden Basiswerten Schindluder getrieben wird. Die neuen ETF-Anbieter werden also aus eigenem Interesse die Regulierung vorantreiben. Die Folgen sind regulierte Handelsplätze und vielleicht der Einstieg etablierter Börsenplätze in den Handel mit Kryptos.

Für die Krypto-Community wäre das ein weiterer Schritt in Richtung Erwachsensein. Die Rüpeljahre gehen zu Ende; die Phase der Stabilität beginnt. Tatsächlich ist zu erwarten, dass die Ausschläge an den Kryptomärkten geringer werden, wenn größere Anteile von institutionellen Investoren gehalten werden. Dazu kommt, dass mit regulierten, technologisch hochgerüsteten Börsenplätzen Hochfrequenzhändler Einzug halten werden. Diese liefern enorme Liquidität, wenn sie im Rahmen ihrer Strategien regelmäßig Kurse stellen und so für einen verstetigten Handel sorgen.

Andererseits: ETFs haben im Aktien- und Anleihenbereich eine lange Geschichte. Gestartet als kostengünstige Alternative zu aktiv verwalteten Fonds haben sie sich zu universell einsetzbaren Investments entwickelt, die auch Spezialitätenmärkte abbilden können. Dann allerdings zu höheren Kosten. Die Frage ist: was anders als Spezialitäten sind Kryptowährungen? Es ist also zu erwarten, dass die ETFs ziemlich teuer sein werden.
Angesichts hoher Kursanstiege bei Kryptos ist das vielen Anlegern wahrscheinlich egal. Flachen die Kurven aber ab, wird weniger verdient, dann werden die Kosten hinterfragt. Manche Investoren werden sich dann lieber wieder direkt eindecken.

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